Radikale Akzeptanz bedeutet keineswegs, eine belastende Situation oder erlebte Traumata
gutzuheißen, sondern nicht mehr und weniger als schwierige Situationen oder belastende
Gefühle im Hier und Jetzt zu akzeptieren, anzunehmen. Das kann je nach Situation wirklich
schwer sein, jedoch gibt es für jeden Menschen immer wieder kleinere oder größere
Hindernisse, Zurückweisungen, Entäuschungen oder Verletzungen, die Realität sind, denen
niemand entweichen kann. Radikale Akzeptanz bedeutet hier, das Unvermeidliche
anzunehmen und dann Ausschau zu halten, wie du nun effektiv und zielgerichtet handeln
kannst, um im Hier und Jetzt etwas in deinem Leben zu verändern.
Radikale Akzeptanz heißt also nicht, dich in dein Schicksal zu fügen, sondern achtsames
Wahrnehmen, den Istzustand akzeptieren und bewußt Schritte in eine neue Richtung zu gehen.
Wenn du immer wieder schwer traumatisiert wurdest, magst du denken:
"Na, die hat ja gut reden! Wie soll ich das Erlebte radikal akzeptieren? Das ist ein Hohn! Die spinnt..."
Radikale Akzeptanz heißt aber eben nicht Schönreden, sondern akzeptieren, daß diese Dinge in deinem
Leben passiert sind. Sie waren schmerzhaft und bereiten dir vielleicht noch immer Schmerz.
Aber sie sind passiert und das läßt sich nicht mehr ändern. Sie sind Teil deines Lebens. Wenn
du das annehmen kannst und das ist eine schwere Aufgabe, bist du frei neue Wege
einzuschlagen, dein Leben anders zu gestalten, als du es bislang erlebt hast. Und somit ist das
Annehmen und Integrieren dieser schlimmen Erlebnisse auch wichtige Schritte bei der
Heilung deiner Traumata